Therapiekonzept bei CMD

Der Therapie geht immer eine ausführliche Anamnese mit Betrachtung der individuellen Stressbelastung und anschließend eine umfassende Untersuchung des craniomandibulären Systems (Kiefergelenke, Kau- und Nackenmuskulatur) voraus. 

Nur eine fundierte fachübergreifende Behandlung mit sehr gut aufeinander abgestimmten Netzwerken von CMD-Spezialisten (Ärzte, Zahnärzte, Kieferorthopäden, spezialisierte Physiotherapeuten, Osteopathen u.v.a.) bringt dem Patienten langfristig Erfolge. (Köneke) 

Bei falscher Bisslage, einer der Hauptursachen der CMD, wird zunächst mit einer Schiene gearbeitet, die jedoch sehr viel aufwendiger als die herkömmliche nächtliche Knirschschiene ist.

Diese Schiene ist herausnehmbar und  kann je nach Befund im Oberkiefer oder Unterkiefer eingesetzt werden. Sie verändert zunächst nicht die Zähne, harmonisiert aber sofort die Bisssituation des Patienten und  lindert damit häufig  sehr zeitnah die Beschwerden. 

Parallel zur Schienentherapie wird Osteopathie oder manuelle Therapie (spezielle Physiotherapie für das Kiefergelenk) empfohlen, um die Verspannung der betroffenen Muskulatur zu lösen und Bewegungseinschränkungen zu beseitigen.

In akuten Fällen kann auch die Gabe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln sinnvoll sein. 

In den meisten Fällen kann eine deutliche Linderung der Beschwerden erreicht werden. Eine völlige Beschwerdefreiheit ist allerdings nicht immer erzielbar.

Nach erfolgreicher Schienentherapie in Kombination mit manueller Therapie oder Osteopathie gilt es dann eine für den Patienten optimale definitive Verbesserung der Bisssituation zu finden.

Hierfür stehen unterschiedliche sehr effektive Konzepte aus dem Fachgebiet der Prothetik und der Kieferorthopädie zur Verfügung. 

Durch die Entwicklung der unsichtbaren lingualen Bracketapparatur (Wiechmann, 1999) wird die kieferorthopädische Beseitigung von Fehlbisssituationen mit Zwangsführungen auch für erwachsene Patienten sehr komfortabel möglich. Durch beständige Weiterentwicklung dieser speziellen Behandlungsapparatur und umfassende Schulung der in diesem Bereich interessierten Behandler ist die Korrektur von Fehlbissen jeder Art in einer optimalen Zeit und mit maximalem Komfort für die Patienten möglich. (Gündel, 2011)